Koblenz an Rhein und Mosel – eine Stadt mit langer Geschichte
Koblenz an Rhein und Mosel ist eine der ältesten Städte in Deutschland. Die Geschichte der Stadt Koblenz wird greifbar mit der Errichtung eines römischen Kastells, dessen Bauzeit in die Herrschaft des Kaisers Tiberius (14 bis 37 n. Chr.) fällt. Unter den Römern entwickelte sich Koblenz zu einer offenen Handels- und Verkehrsstadt mit Moselübergang und Rheinübergang. Nach dem Rückzug der Römer wurde Koblenz im 5. Jahrhundert fränkische Königspfalz. Vom 11. Jahrhundert bis Ende des 18. Jahrhunderts blühte Koblenz als Besitz des Kurstaates Trier auf und wurde zweite Residenzstadt der Trierer Erzbischöfe und Kurfürsten. Es folgten die französische Besatzungszeit unter Napoleon und die Eingliederung in das Königreich Preußen nach dem Wiener Kongress. Heute ist Koblenz nach Mainz und Ludwigshafen mit etwas mehr als 100.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Bundeslandes Rheinlannd-Pfalz.
Durch kriegerische Auseinandersetzungen erlebte Koblenz durch alle Jahrhunderte immer wieder große Zerstörungen. Nicht zuletzt haben massive Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg dafür gesorgt, dass ein Teil des historischen Stadbildes von Koblenz verlorengegangen ist. Dennoch zeugen zahlreiche Bauwerke auch heute noch von der wechselhaften Geschichte der Stadt.
- Die heutige Pfarrkirche und ehemalige Stiftskirche St. Kastor in der Nähe vom Deutschen Eck am Zusammenfluss von Rhein und Mosel hat ihre Anfänge in einer Basilika aus fränkischer Zeit, die 836 geweiht wurde.
- Die Florinskirche und die Liebfrauenkirche inmitten der Altstadt stammen aus dem 12. Jahrhundert.
- Im 13. Jahrundert entstanden die „Alte Burg“ zwischen Florinsmarkt und Balduinbrücke, und die Burg Stolzenfels auf der Rheinhöhe, die im 19. Jahrhundert als Schloss neu aufgebaut wurde und heute als gut erhaltener Bau den gleichnamigen Koblenzer Stadtteil überragt.
- Die Balduinbrücke (Alte Moselbrücke) wurde unter dem Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg im 14. Jahrhundert erbaut.
- Das Kurfürstliche Schloss, parallel zum Rhein gelegen, entstand im 18. Jahrhundert als Sitz des Trierer Kurfürsten Clemens Wenzeslaus.
- Das imposanteste Bauwerk von Koblenz ist wohl die 118 Meter über dem Rhein gelegene Festung Ehrenbreitstein, die in preußischer Zeit ihre heutige Gestalt erhielt, als Koblenz zu einem der mächtigsten Festungssysteme in Europa ausgebaut wurde. Sie geht jedoch zurück auf einen Vorgängerbau aus dem 11. Jahrhundert, der immer weiter erweitert wuede und nie einegenommen werden konnte.
- Ende des 19. Jahrhunderts wurde an der Moselmündung (Deutsches Eck) das monumentale Kaiser-Wilhelm-Denkmal errichtet. Bis zum oberen Aussichtsring des Reiterstandbildes führen 107 Stufen über die 88 m lange, halbrunde Pergola hinauf, die das Monument umgibt.
Koblenz ist heute nicht nur wegen seiner historischen Sehenswürdigkeiten ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch aufgrund seiner geografischen Lage an Rhein und Mosel als Tor zum Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal, umrahmt von den Mittelgebirgen Hunsrück, Eifel, Taunus und Westerwald. Eine Rheinschifffahrt entlang mittelalterlicher Burgen, ein Schiffsausflug auf dem Rhein Richtung Loreley oder eine Moselschifffahrt Richtung Cochem sollte daher unbedingt zum Besuchsprogramm in Koblenz gehören.